Das Haus
Zur Geschichte des Hauses
Das Gebäude in der Diepenbrockstraße 28, das der gemeinnützige  Trägerverein Kreativ-Haus e.V. seit 1977 als Kultur- und  Bildungseinrichtung nutzt, hat eine fast hundertjährige Geschichte.
Es  wurde 1913 als zweigeschossiges Studentenverbindungshaus Saxoniae durch  den Architekten Hilger Hertel der Jüngere errichtet. Das Haus ist ein  Mischlingsbau mit Neurenaissance- und Jugendstilelementen.
Hilger  Hertel der Jüngere wurde 1861 als Sohn des Münsterschen  Diözesanbaumeister Hilger Hertel der Ältere geboren. Weitere Bauwerke  von Hertel dem Jüngeren sind  z.B. das Billerbecker Rathaus, die  Pfarrkirsche St. Pankratius in Ahlen und die Pfarrkirche St. Ludgerus in  Borken. Hilger Hertel war, wie sein Vater, Mitglied der katholischen  Studentenverbindung Saxonia Münster.
Die V.K.D.St. Saxonia ist  eine katholische, farbentragende und nichtschlagende  Studentenverbindung. Sie wurde 1863 zunächst als akademischer  Gesangsverein gegründet. 1871 schloss sie sich unter dem Namen Harmonia  dem Cartellverband der katholischen Studentenverbindung an. Ein Jahr  darauf wandelte sich Harmonia in die „Katholische Studentenverbindung  Alsatia“ um, aus der später die heutige Saxonia hervorging. 
Nach  der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Verbindungshaus  in der Diepenbrockstraße 1936 beschlagnahmt und einer  NS-Studentenorganisation zur Nutzung überlassen.  Nach dem Krieg fand  eine Rückübereignung statt. Saxonia tauschte später das während der  NS-Zeit beschlagnahmte Haus in der Diepenbrockstraße gegen ein Haus auf  der Langen-Straße. 
Im Kreativ-Haus finden sich noch Spuren von  Saxonia. So ist z.B. das Wappen der Studentenverbindung an der Fassade  des Hauses im Original erhalten geblieben. Es zeigt in der Umrandung die  fünfblättrigen, lippischen Rosen. In der Mitte befindet sich der  Zirkel, ein monogrammartiges Zugehörigkeitszeichen einer jeden  Korporation. Der Saxonenzirkel beinhaltet die Anfangsbuchstaben der  Verbindung und die Anfangsbuchstaben des alten studentischen Spruches  „vivat, crecsat, floreat!“. Dahinter ist ein Fakultätszeichen  abgebildet, es ist das Symbol dafür, dass die Verbindung noch aktiv ist.
