Vernissage "Zart" am Di, 5. März um 18 Uhr

Die Malereien, Zeichnungen und Keramiken von Lea Wächter sind eine Hommage ans Nichts-Tun, ans Rumliegen und Nachdenken.
Mit einem liebevoll analytischen Blick werden intime Aspekte von Alltagskultur seit den 1960er Jahren in Augenschein genommen und dabei Fragen nach Identität und Rollenbildern gestellt.
 
„Die Deplatziertheit der Personen und ihren Gesten setzt Lea Wächter mit diagnostischem Blick ins Bild und nutzt die Definitionsmacht ihres Mediums, mit dem Bildgegenstand die Zeichen der Gegenwart immer wieder neu zu bestimmen.“ (Bettina Reichmuth)
 
Lea Wächter selbst beschreibt ihre Motivwahl als eine Suche nach „ehrlich unglücklichen Momenten.“ Diese findet sie unter anderem in anonymen, privaten Fotobeständen aus einer Zeit, in der die Fotografie ihren Platz im Alltag der Menschen noch etwas unbeholfen einnimmt. Was zu seiner Zeit wahrscheinlich eine misslungene Fotografie gewesen ist, erscheint in ihren Arbeiten als kleine Oase der Ehrlichkeit, die unseren überinszenierten und -retuschierten Bilderwelten ein wenig Unperfektheit entgegen setzt.
 
Der Künstlerin ist eine Mehrdeutigkeit ihrer Arbeiten wichtig, sie sagt „mich interessieren Zustände, die eine Gleichzeitigkeit von widersprüchlichen Empfindungen sichtbar machen.“ Dabei bewegt sie sich häufig im Spannungsfeld zwischen Humor und Beklemmung. Je gefälliger die Ästhetik und je verführerischer die Farben, desto wichtiger wird der zweite Blick und der Moment, bei dem einem das Lachen im Halse stecken bleibt.

Die Ausstellung wird am 05.03.2024 um 18 Uhr eröffnet und ist bis zum 25.06.2024 zu den Öffnungszeiten des Kreativ-Hauses anzuschauen.